Der Gemeine oder Gefleckte Pelzkäfer
Der kleine Gemeine Pelzkäfer, auch "Gefleckter Pelzkäfer" genannt, hat sich in kurzer Zeit von Europa aus weltweit ausgebreitet. Es handelt sich um einen Textilschädling, so wie beispielsweise auch die bekannte Kleidermotte. Seine Larven verursachen Schäden an Waren und Produkten aus tierischen Rohstoffen wie Wolle, Federn, Pelz und Haaren, die sie anfressen, durchlöchern und zerstören. Sein wissenschaftlicher Name lautet „Attagenus pellio“.
In Mitteleuropa kommt der Gemeine Pelzkäfer auch in der freien Natur vor. Dort ist er ein nützlicher Geselle. Der Pelzkäfer ist ein vorzüglicher und geschickter Flieger, der auch immer wieder einmal durch offene Fenster in Gebäude und Wohnungen eindringt. In Räumen und Lagern sollte man ihn bekämpfen, um Schäden zu begrenzen.
Es gibt weitere Arten, Verwandte des Pelzkäfers, die bei uns ausschließlich in beheizten Gebäuden zu finden sind. Diese dem Pelzkäfer verwandten Schadkäfer konnten sich durch Warenimporte aus tropischen Regionen anderer Kontinente bei uns ausbreiten.
Wie sieht der Gefleckte Pelzkäfer aus?
Dieser Pelzkäfer hat eine Größe von 4 bis 5 mm. Er zeigt sich in schwarzer oder braunschwarzer Farbe. Auf jeder der beiden Flügeldecken ist ein deutlicher, weißer Fleck zu sehen, was ihm auch den Namen gegeben hat. An diesen Stellen sind die Haare, die den Rückenschild bedecken, weiß gefärbt. Es finden sich noch drei solche Stellen am hinteren Rand des Halsschildes.
Die kurzen Fühler enden in einer dreigliedrigen Keule. Beim Männchen ist das letzte Glied dieser Fühlerkeule lang gestreckt. Der Kopf bleibt weitgehend unter dem schützenden Halsschild verborgen. Ein erwachsener Pelzkäfer kann sich von Blüten, Pollen und Nektar ernähren.
Die Larven des Käfers sind hell- bis dunkelbraun und etwa 9 mm lang. Das hintere Ende weist lange, gold- bis bronzefarbene Haare auf. Es sind die Larven, die durch ihren enormen Appetit auffallen. Sie ernähren sich von Keratin haltigen Substanzen wie Haaren und Federn. Daher können sie sich in tierischen Produkten aller Art entwickeln und dabei beträchtliche Zerstörung anrichten.
Pelzkäfer Entwicklung
In der Natur erfüllt der Pelzkäfer eine durchaus nützliche Funktion. Seine Larven beseitigen nämlich wie eine Putzkolonne die Überreste toter Tiere. Er beseitigt die Kadaver von Vögeln wie von Säugetieren mitsamt Fell und Federn.
Nach der Paarung Ende Mai gelangen fliegen die Weibchen aus. Der Pelzkäfer wird dabei von natürlichem aber auch künstlichem Licht angelockt. Sie sind dann auf der Suche nach geeigneten Stellen, wo sie bis zu 50 Eier ablegen. Häufig sind dies zum Beispiel Nester von Vögeln und auch von Mäusen. Einige Käfer gelangen aber auch eher zufällig in Häuser und Wohnungen. Dort werden Eier ebenfalls an den Stellen abgelegt, an denen die Larven später Nahrung finden, beispielsweise in Kleiderschränken.
Bis aus dem Ei ein Käfer wird, dauert es mehr als ein, oftmals sogar 2 bis 3 Jahre. Die Entwicklung der Larven dauert ein Jahr und durchläuft insgesamt 12 Stadien. Sie sind recht mobil und werden auch öfters an unterschiedlichsten Stellen weitab einer Nahrungsquelle gefunden. Dabei spielen Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit offenbar eine wichtige Rolle neben dem Nahrungsangebot.
Unterschied Pelzkäfer vs. Motten
Auch Laien können Motten, die ja zu den Kleinschmetterlingen zählen, schon auf den ersten Blick leicht von den kleinen Pelzkäfern unterscheiden. Aber wie kann man erkennen, ob man es mit Pelzkäfern oder Motten zu tun hat, wenn man die ausgewachsenen Exemplare gar nicht zu Gesicht bekommt?
Zwar sehen die Fraßlöcher von Motten Larven und die von Pelzkäfer Larven praktisch gleich aus. Es gibt jedoch einen anderen Hinweis, um welchen Textilschädling es sich handelt. Und zwar sind Pelzkäfer anhand ihrer Hinterlassenschaften gut von Motten zu unterscheiden. Während Kleidermotten feine weiße Gespinste anlegen, sind die feinen, klebrigen Fäden beim Pelzkäfer nicht zu finden.
Schäden durch Pelzkäfer
Gefährliche Krankheitserreger werden vom Gefleckten Pelzkäfer nach heutigem Kenntnisstand nicht übertragen. Die Haare der Larven können jedoch bei einigen Menschen zu Hautreizungen führen, vor allem die Haare am Körperende. Sie brechen leicht ab und verströmen dann stark reizende Substanzen.
Pelzkäfer findet man oft in Wolltextilien, die jahrelang unberührt in Schubladen oder Schränken gelagert wurden. Auch in Museen finden die Schädlinge gute Lebensbedingungen. Dort können sie große Schäden anrichten, wenn sie Tierpräparate und Sammlungen befallen. Man erkennt ihr Vorkommen an den unregelmäßig geformten Fraßlöchern.
Beim Gefleckten Pelzkäfer handelt es sich zwar um einen Materialschädling. Dennoch sollte man bei einem Befall auch in der Nähe gelagerte Getreideprodukte auf Verunreinigungen prüfen. Findet man den Pelzkäfer in pflanzlichen Produkten, so ist davon auszugehen, dass die Larven andere Insekten vertilgen, die sich dort angesiedelt haben.
Folgende Materialien und Haushaltsgegenstände bieten teilweise beste Bedingungen, in denen sich die Larven des Gefleckten Pelzkäfers entwickeln können.
Zusammenfassung
Der Gefleckte Pelzkäfer erfüllt in der Natur eine nützliche Rolle. Seine Larven haben großen Appetit auf die Reste von Tierkadavern, die Keratin enthalten. In der Wohnung, im Kleiderschrank oder an anderen Stellen, wo tierische Produkte wie Wollstoffe und Pelze gelagert werden, tritt er jedoch als Schädling auf.
Um Materialverluste zu vermeiden, muss er an solchen Orten bekämpft werden. Fraßspuren und Verschmutzungen können kostspielige Schäden verursachen. Um zu verhindern, dass der Pelzkäfer sich im Haus einnistet, sollten Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören die regelmäßige Reinigung sowie die Kontrolle der verschiedenen Textilien.
Ähnliche Schädlinge
Pelzkäfer bekämpfen mit Hausmitteln
Grundsätzlich kann man sich kaum davor schützen, dass der Gefleckte Pelzkäfer nicht gelegentlich einmal zu Hause gefunden wird. Als Vorbeugung sollten jedoch Vorhänge, Teppiche oder Polstermöbel mindestens einmal im Jahr ausgeklopft, gesaugt oder gewaschen werden. Der klassische Frühjahrsputz ist dafür gut.
Die Wohnung sollte auch regelmäßig gelüftet werden. Wer abends lüftet, tut gut daran, das Licht so lange auszuschalten, da die nachtaktiven Tiere von Lichtquellen angelockt werden. Zu der Vorsorge gehört auch das regelmäßige Saugen der Fußböden und insbesondere der Dielenritzen, soweit vorhanden.
Pelzkäfer ohne Gift bekämpfen
Bei starkem Befall mit Pelzkäfern, legt man zunächst Klebefallen aus, und zwar dort, wo sich die Insekten aufhalten oder wo sie ihre Laufwege haben. Sollten innerhalb von 5 bis 10 Tagen mehr als nur einzelne Käfer in den Fallen zu finden sein, muss von einem Befall ausgegangen werden.
Wenn irgend möglich, sollte man heraus finden, wo sich die Larven entwickeln. Diese Brutstätten sind zu beseitigen. Weiterhin müssen alle Behälter und Aufbewahrungsorte mit verwertbarer Nahrung dicht verschlossen werden. Auch Dielenspalten und andere Ritzen in Fußböden und auf dem Speicher sollten gereinigt und gesichert werden.
natürliche Mittel gegen den
Gefleckten Pelzkäfer
Zur Vorbeugung eignen sich natürliche Mittel, die Schadinsekten mit den starken Aromen ätherischer Öle vertreiben. Dazu gehören beispielsweise Ringe oder Klötze aus Zedernholz. Das rote, unbehandelte Holz enthält natürliches Zedernöl. Das intensiv duftende, ätherische Öl wird über einen längeren Zeitraum in die Raumluft abgegeben. Wenn der Duft nach einiger Zeit nachlässt, muss lediglich die Oberfläche mit etwas Schmirgelpapier aufgeraut werden.
Auch andere ätherische Öle sind gut brauchbar bei der Abschreckung und Bekämpfung gefleckter Pelzkäfer. So helfen beispielsweise natürliche Lavendelblüten gegen Pelzkäfer. Lavendel wird traditionell auch gegen Motten und andere Textilschädlinge mit guten Erfolgen eingesetzt. Die Blüten sind giftfrei und für Menschen und Haustiere völlig unbedenklich. Die Wirkung frischer Lavendelblüten hält über einen längeren Zeitraum an und ist unter Umständen selbst nach Monaten noch erfolgreich. Erst wenn Sie den Duft kaum noch wahrnehmen, sollten Sie die Blüten gegen frische tauschen.
Eine effektive Wirkung gegen Pelzkäfer erreichen Kieselgur und fossile Algen ganz ohne Gift. Beide Wirkstoffe gibt es sowohl in Form von weißem Pulver als auch in flüssiger Form. Sie werden in den Winkeln und Ecken ausgebracht, wo die Käfer oder ihre Larven sich vorwiegend aufhalten. Sie sind in den beiden angebotenen Formen gut handhabbar und werden mittels einer Pulverspritze oder einer Wasserspritze verteilt.
Es braucht nur einen direkten Kontakt der Käfer mit dem Mittel. Kieselgur und fossile Algen wirken jeweils recht ähnlich. Sie schädigen nämlich die wachsartige, dünne Schutzschicht des Außenpanzers der Insekten, der sogenannten Cuticula. In Folge trocknen die Tiere innerlich aus und gehen ein.
Für Menschen und Haustiere sind diese Mittel bei normalem Gebrauch absolut ungefährlich.
Bewährte Mittel mit fossilem Plankton sind das Markenprodukt Killgerid Gold und das Präparat Fossil Shield Flüssig. Eine wirkungsvolle Ausbringung und Verteilung auch in enge Winkel hinein ist mit dem Druckstäuber Centrobulb B auf einfache Weise möglich.
Pyrethrum gegen Pelzkäfer
Zur direkten Bekämpfung des Gefleckten Pelzkäfers und seiner Larven sind insbesondere Kontaktinsektizide sinnvoll zu verwenden. Sie müssen in den Verstecken und auf den Laufwegen der Käfer gut verteilt werden.
Zu den anwenderfreundlichen Kontaktgiften zählt natürliches Pyrethrum, genauer gesagt der wirkstoffhaltige Pflanzenextrakt. Da natürliches Pyrethrum im Gegensatz zu synthetischen Pyrethroiden unter Lichteinwirkung innerhalb einiger Wochen zerfällt, wird eine gefährliche Akkumulation begrenzt. Diese Eigenschaft macht natürliches Pyrethrum anwenderfreundlich und für private Haushalte geeignet.
Pyrethrum Extrakt ist ein Nervengift, das aus bestimmten Chrysanthemenarten hergestellt wird. Es wird durch einfachen Kontakt vom Körper der Insekten aufgenommen. Nach kurzer Zeit stellt sich die Wirkung ein, die von einer zentralen Erregung in eine Lähmung übergeht. Nach kurzer Zeit sterben die Käfer sterben.
Es ist zu beachten, dass Pyrethrum für Katzen und für Wasserorganismen hoch giftig ist. Es darf daher keinesfalls in Gewässer gelangen. Es darf auch nicht mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, die dadurch kontaminiert würden und auf keinen Fall mehr verzehrt werden dürfen.
Der Einsatz von Insektiziden sollte immer genau nach den Anwendungsempfehlungen des Herstellers erfolgen!
Mittel gegen Pelzkäfer
Pelzkäfer Falle
Eine Pelzkäfer Falle ist mit Sexual- Lockstoffen (Pheromonen) oder auch mit anderen Lockmitteln versehen. Sie besteht aus einem Papprahmen und sind mit einer Haftfläche ausgestattet, auf denen die Käfer festgehalten werden. Die Klebefalle hält einzelne Pelzkäfer fest. Mit dem Fangergebnis hat man der Anzahl der gefangenen Exemplare entsprechend einen genaueren Befund der Befallstärke. Außerdem können die Tiere so auf einfache Weise vom Fachmann bestimmt und zweifelsfrei nachgewiesen werden.
Pelzkäfer loswerden ohne Gift
Fossiles Plankton ist wie oben dargestellt nicht gesundheitsschädlich. Es ist völlig giftfrei. Aus diesem Grund sollten private Anwender einem solchen Präparat unbedingt den Vorzug geben. HOTREGA Ungeziefer Puder ist ein bewährtes Mittel gegen alle Pelzkäfer und Speckkäfer.
Der Gefleckte Pelzkäfer sowie weitere Schadinsekten werden zuverlässig und dauerhaft bekämpft. Die Wirkung beruht darauf, dass die schützende Wachsschicht auf der äußeren Körperhülle der Insekten bei einem Kontakt mit dem Mittel beschädigt wird, was zum Tode führt.
Das Pulver kann mittels der schmalen Tülle unmittelbar aus der Flasche an betroffenen Stellen verteilt werden.
Gemeinen Pelzkäfer natürlich bekämpfen
Ein gebrauchsfertiges Spray mit rascher Sofortwirkung gegen den Gefleckten Pelzkäfer ist MC KPS 500. Das Mittel wirkt durch den darin enthaltenen, rein pflanzlichen Pyrethrum-Extrakt gegen alle Entwicklungsstadien von Insekten. Eingesprühte Flächen sind für einige Wochen für alle Insekten tödlich. Die Wirkung tritt in wenigen Minuten ein. Dass Pyrethrum durch Lichteinwirkung jedoch rasch wieder abgebaut wird, macht das Spray sehr anwenderfreundlich.
Pyrethrum wird wie bereits weiter oben beschrieben aus gewissen Chrysanthemen- Blüten gewonnen. Als natürliches Insektenmittel ist Pyrethrum bereits seit 2 Jahrtausenden in Verwendung. Es handelt sich um ein Kontaktgift, das über das Nervensystem der Gefleckten Pelzkäfer erste eine starke Erregung, danach Koordinationsstörungen, Lähmung und dann den Tod hervorruft.
Fogger gegen Pelzkäfer
Zimmer, Schränke und Aufbewahrungsbehälter können mit Ardap Fogger Ungeziefer Vernebler von allen Arten von Schadinsekten komplett befreit werden.
Wenn der Vernebler aktiviert ist, gibt er ein Gas mit insektizider Wirkung ab. Dazu ist der entsprechende Raum so gut es geht zu verschließen. Das freigewordene Gas sollte eine Einwirkzeit von mehreren Stunden haben. Nur so wird die volle Wirkung erreicht. Nach dieser Zeit muss der Raum intensiv gelüftet werden.
Diese Methode ist verlässlich und wirkungsvoll. Auch enge Ritzen und Spalten werden erreicht, an die man anders gar nicht heran käme. Das Gas ist jedoch nicht nur für Pelzkäfer, sondern auch für Menschen toxisch und darf nicht eingeatmet werden. Bei der Anwendung muss unbedingt berücksichtigt werden, dass hier gesundheitsschädliche Substanzen zum Einsatz kommen. Halten Sie sich genau an die Anleitung des Herstellers und an die Vorsichtsmaßnahmen in der Produktbeschreibung.
Quellen und Empfehlungen
Umweltbundesamt
Der Gefleckte oder Gemeine Pelzkäfer Attagenus pellio wird auch auf der Seite des Umweltbundesamtes beschrieben
Häufigkeit von Pelzkäfern
Funde des Gefleckten Pelzkäfers in England.
Holzwurm- was tun?
Gewöhnlicher Nagekäfer (Holzwurm) „Anobium punctatum“
Materialschädling
Der Gemeine Nagekäfer, auch Holzwurm genannt, ist ein Trockenholzschädling…
Wollkrautblütenkäfer
Wollkrautblütenkäfer oder Kabinettkäfer „Anthrenum verbasci“
Materialschädling, Vorratsschädling
Gehört zu den Speckkäfern. Erkennen – Bekämpfen – Hausmittel
Brotkäfer bekämpfen
Kleiner Brotkäfer „Stegobium Paniceum“
Vorratsschädling, Materialschädling
Brotkäfer erkennen und bekämpfen. Lebensdauer und Stadien, Insektizide und Hausmittel.
Gemeiner Speckkäfer
Gemeiner Speckkäfer „Dermestes lardarius“
Vorratsschädling, Materialschädling
Woran ist die Schadwirkung des kleinen Käfers zu erkennen? Wie kann man ihn bekämpfen oder vermeiden?
Parkettkäfer
Parkettkäfer „Lyctus linearis“ Materialschädling
Die Larve kann Möbelstücke, Gegenstände, Gebäudeteile aus Laubholz vollkommen zerstören…
Hefekäfer- was tun?
Hefekäfer „Dienerella filum“
Vorratsschädling, Materialschädling
Hefekäfer treten wie alle Moder- oder Schimmelkäfer nur bei hoher Luftfeuchtigkeit auf…