Kugelkäfer im Haus, Buckelkäfer
Der Buckelkäfer ist ein Insekt, das zwar weltweit vorkommt, aber nur selten in Erscheinung tritt. Wenn man allerdings auf ihn stößt, dann ist er meist gleich in immens großer Zahl vorhanden.
Der Buckelkäfer tritt als Hygieneschädling, aber auch als Materialschädling vor allem in Altbauten und Lagerhäusern auf. Massenhaft viele Kugelkäfer im Haus mindern nicht nur die Wohnqualität. In diversen Materialien und damit auch der Bausubstanz können Kugelkäfer Bisse umfangreiche Fraßschäden verursachen. Ein besonderes Problem stellen Kugelkäfer im Altbau dar, vor allem wenn Fachwerkwände mit Lehm und Stroh gefüllt wurden, einer früher weit verbreiteten Bauweise.
Sein lateinischer Name lautet Gibbium psylloides. Er gehört zur Unterfamilie der Diebskäfer, die lateinisch als "Ptinidae" bezeichnet werden und zur Familie der Nagekäfer, auch "Pochkäfer" oder "Klopfkäfer".
Der als Schädling bekannte Kugelkäfer ist bei genauerem Hinsehen in der Regel der Buckelkäfer. Um diesen geht es hier, denn der „richtige“ Kugelkäfer (lateinisch Sphaeriusidae) lebt im Uferbereich fließender Gewässer und stellt für Menschen keine Bedrohung dar. Wir benutzen hier aus Gründen der Verständlichkeit dennoch weiter die Bezeichnung Kugelkäfer, obwohl der Buckelkäfer gemeint ist.
Buckelkäfer im Haus erkennen ("Kugelkäfer")
Erwachsene Kugelkäfer, also eigentlich Buckelkäfer, erreichen eine Länge von 1,9 bis 3,4 Millimetern. Die Decken der Flügel sind – im Gegensatz zu vielen anderen Käfern - glänzend und glatt. Sie sind von brauner oder braunroter Farbe. Charakteristisch sind die 11-gliedrigen, langen Fühler, die wissenschaftlich auch als Antennen bezeichnet werden. Die Fühler wie auch die Beine und der Bauch sind mit hellgelben Haaren besetzt. Die Seiten des Kopfes tragen Riefen unter den kleinen Augen, die bis unter den vorderen Rand des Halsschildes reichen.
Obwohl Buckelkäfer Flügel haben, können sie nicht fliegen. Dazu fehlen ihnen nämlich die Hinterflügel.
Kugelkäfer Vorkommen
Buckelkäfer sind auf der ganzen Welt verbreitet und sind besonders in kommerziellen oder privaten Lagerräumen anzutreffen. Sie treten Bäckereien oder bei der Lagerung verschiedener pflanzlicher oder tierischer Produkte auf. Dazu zählen zum Beispiel
Massenvermehrungen finden sich besonders häufig in alten Fachwerkhäusern. Die Käfer und ihre Larven finden dort ideale Siedlungsgebiete in traditionellen Lehm- Stroh- Füllungen zwischen den Balken der Wände und im Schüttmaterial der Decken und Fußböden.
Lebensweise der Buckelkäfer
Ausgewachsene Buckelkäfer, wissenschaftlich als „Imago“ bezeichnet, leben bis zu 18 Monate. Die Weibchen der Art werden etwa ein Jahr alt, die Männchen leben einiges länger. Die Weibchen produzieren Gelege von bis zu 200 Eiern. Die Eier der Buckelkäfer sind weiß, oval und etwa 0,5 mal 0,6 Millimeter groß. Ihre Oberfläche ist klebrig, so dass sie haften bleiben, wo sie abgelegt wurden. Nach der Eiablage entwickeln sich die bis zu 3,5 Millimeter langen Larven in einem Zeitraum von rund drei Monaten. Dabei brauchen sie Temperaturen zwischen 20 und 35 Grad Celsius. Im oberen Temperaturbereich von etwa 33 Grad schreitet die Entwicklung deutlich schneller voran. Eine Buckelkäfer ("Kugelkäfer") Larve braucht dann zur Entwicklung lediglich 45 Tage.
Die Tiere sind nachtaktiv. Tagsüber suchen sie Verstecke in Ritzen und Spalten auf. Dort sind sie mitunter dicht aneinander gedrängt zu finden. Niedrigere Temperaturen machen den Käfern nichts aus. Auch längere Zeiten ohne Nahrung überstehen sie problemlos.
Schäden durch Buckelkäfer
Ausgewachsene Tiere sowie Larven ernähren sich vorwiegend von Getreide, von pflanzlichem und tierischem Abfall und von Textilien. Häufig leben die Käfer auch in Komposthaufen oder Vogelnestern. Sie bevorzugen feuchte Lebensräume, vertragen Trockenheit aber gut. Entsprechende Bedingungen in Gebäuden stellen dann auch die Ursache für einen Buckelkäferbefall dar. In dunklen und feuchten Altbauten, Lagerhäusern oder Bäckereien vermehren sie sich zeitweise in Massen. Buckelkäfer finden sich häufig in Häusern mit Decken aus Holzbalken und Hohlraumfüllungen. Nach der Sanierung und Renovierung der Wohnräume kommt es oft zu einem verstärkten Auftreten und zu Wanderbewegungen.
In Wohnbereichen ist der "Kugelkäfer" durch seine rapide Vermehrung und sein massenhaftes Auftreten ein unbeliebter Mitbewohner. Da sein Erscheinen von bestimmten Umgebungsbedingungen abhängt, kann im gegebenen Fall sogar Mietminderung verlangt werden. Einen Kugelkäfer im Bett wird man jedoch nur per Zufall entdecken. Er wird dem Menschen nur indirekt gefährlich. Er gilt als Material- und Hygieneschädling und kann beträchtliche Schwierigkeiten verursachen. Durch die Verunreinigung von Nahrungmitteln stellt der Kugelkäfer eine Gesundheitsbedrohung dar. Getreide und andere gelagerte Lebensmittel werden durch Fraß reduziert und durch organische Reste wie Kot, Puppenhüllen und Larvenhäute verunreinigt. Da sich die Larven zur Verpuppung in Material von entsprechender Konsistenz einbohren, werden auch Verpackungen zerstört. Durch Kugelkäfer Biss verursachte Fraßschäden treten an diversen Materialien wie zum Beispiel Textilien, Papier und andere Stoffen auf.
Zusammenfassung
Der als Schädling bekannte Kugelkäfer heißt eigentlich Buckelkäfer. Kugelkäfer im Haus bedeuten eine Beeinträchtigung der Wohnqualität und eine Gesundheitsgefährdung. Durch Kugelkäfer Biss verursachte Materialschäden können bedeutende, die Bausubstanz schädigende Ausmaße annehmen. Die Käfer bevorzugen dunkle und leicht feuchte Lebensräume und kommen in Altbauten massenhaft vor. Bei Umbau oder Renovierung können Probleme mit Kugelkäfern im Altbau durch ihre rasche Vermehrung sehr schnell und unerwartet auftreten.
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Kugelkäfer bekämpfen ("Buckelkäfer")
Was tun bei Kugelkäfern im Haus oder im Lager?
Alle Bekämpfungsmaßnahmen beginnen damit, dass befallene Nahrungsmittel entsorgt werden müssen. Im Zweifeslfall muss dazu eine eingehende, genaue Untersuchung aller Vorräte erfolgen. Anschließend ist es notwendig, alle Vorratsbehälter, Lagercontainer und Schränke gründlich zu saugen und zu reinigen, in denen Kugelkäfer gediehen sind.
Zum sicheren Nachweis von Kugelkäfern bietet sich eine Klebefalle an. Diese enthält eine Klebfläche, auf der die Insekten haften bleiben. So können sie leicht bestimmt und auch gezählt werden, was über das Befallsausmass Aufschluss gibt.
Die Käfer und ihre Larven können mit verschiedenen Kontaktinsektizide bekämpft werden, zum Beispiel mit Pyrethrum oder Pyrethroiden.
Werden Kugelkäfer in den Silos oder Lagerhallen industrieller Betriebe auf, stellt eine Begasung die zielführende Massnahme dar. Dazu kommen Stickstoff oder Kohlendioxid, aber auch Phosphorwasserstoff (Phosphin) oder Sulfuryldifluorid in Frage.
Kühlung: Nach Fields (1992) führen Temperaturen zwischen 5 und 13 Grad zum allmähllichen Absterben.
Frost tötet Kugelkäfer ab, jedoch ist zu unterscheiden, wie lange und wie tief Sie kühlen müssen.
Ab 13°C und darunter werden die Lebensvorgänger der Kugelkäfer langsamer und sie beginnen abzusterben - in der Geschwindigkeit abhängig von Kühldauer und Temperatur.
Unter 0 bis -10 Grad kommt es zum Tod innerhalb von Wochen. Eine Gefriertemperatur von -10,7°C ist die niedrigste Temperatur, bei der adulte Gibbium psylloides überleben können. Erst Temperaturen von unter -15°C führen zum Tod in weniger als 1 Std.
Was Ihr Kühlvorhaben angeht: Bei -8°C Kühlung für 3 Tage sollten Sie wohl Erfolg haben. Meinten Sie jedoch tatsächlich +8°, dann wäre das doch wohl eine ziemliche Glückssache.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen!
Falls Sie mir freundlicherweise eine paar Fotos von Käfern oder Befallspuren für die Illustration meiner Webseite überlassen könnten, wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Mit den besten Grüßen-
Götz Uwe Kreß
Hochheimer Str. 38, 67549 Worms
Telefon 06241/2001489
Daniela Kager schrieb am 01.02.2022 12:08 (GMT +01:00):
Von: Daniela Kager
Gesendet: Dienstag, 1. Februar 2022 11:51
An: intensive-media@t-online.de
Betreff: Temperaturminimum Überleben Kugelkäfer
Sehr geehrter Herr Kress,
haben Sie Erfahrungswerte mit der Überlebensfähigkeit von Kugelkäfern bei Temperaturen unter 8°C?
Die Büros unserer Firma sind in einem wunderschönen uralten Regensburger Gebäude untergebracht und wir haben zwar mehrfach versucht, die Kugelkäferplage mit Schlupfwespen in den Griff zu bekommen, doch nun steht ein Umzug bevor und um nun eventuelle einzelne Käferlein nicht mit in die neuen Räume umzusiedeln, wollten wir sämtliches papierenes Büromaterial 3 Tage in einem Kühllaster lagern.
Kugelkäfer im Haus bekämpfen
Der Einsatz von fossilem Plankton ist für Menschen und Haustiere absolut ungefährlich. In die Verstecke oder auf die Bewegungsspuren der Kugelkäfer ausgebracht, dient es jedoch zuverlässig der Dezimierung des Schädlings. Der Wirkstoff schädigt bei Kontakt mit dem Insektenkörper die Kutikula genannte Schutzschicht, was zu einem Austrocknen und Absterben führt.
Ähnlich wie fossiles Plankton wirken auch andere Präparate, die natürliche, Wasser abweisende Kieselsäure enthalten. Der Wirkstoff zerstört die schützende Wachsschicht auf der Körperoberfläche der Insekten. Die Tiere trocknen von innen und sterben ab.
Beide genannte Mittel sind als Pulver im Handel. Sie lassen sich entweder über eine Applikationstülle direkt aus dem Behälter oder bei größeren Mengen effektiv und einfach mit einem Druckstäuber ausbringen.
Mittel gegen Kugelkäfer
Kugelkäfer Falle
Kugelkäfer können mit einer Klebefalle festgehalten werden. Wenn sie dem Lockstoff folgen, bleiben sie auf der Klebfläche der Falle haften. Dadurch können sie einfach bestimmt und gezählt werden. Der in der Catchmaster Klebefalle verwendete Lockstoff ist nicht spezifisch. Auch andere Schädlinge werden daher angelockt. Aus der Anzahl der gefangenen Käfer kann man auf die Befallsintensität schliessen und entsprechende Massnahmen zur Bekämpfung planen.
Spray gegen Kugelkäfer
Ein bewährtes Mittel zur gezielten Flächenanwendung ist Ceraflor Ungezieferspray mit Barrierewirkung. Gegen den Kugelkäfer und seine Larven wirkt es sofort. Die Wirkung bleibt für längere Zeit bestehen und hat somit auch eine Schutzwirkung. Mit der Pumpflasche ist die Anwendung sehr einfach.
Das Insektizid ist für den Gebrauch im Haushalt zugelassen und vom Anwender auch ohne Vorkenntnisse zu gebrauchen. Es sollte aber dennoch mit Bedacht eingesetzt werden. Bitte lesen Sie dazu auch die Anwendungsempfehlungen auf der Packung. Ceraflor Ungezieferspray hat laut Sicherheitsdatenblatt eine sehr geringe Giftwirkung auf Menschen und Haustiere. Jedoch ist der Wirkstoff Deltamethrin für Wasserorganismen langfristig sehr giftig. Das Mittel darf daher nicht in Gewässer gelangen.
Kugelkäfer loswerden
HOTREGA Ungeziefer Puder hat im Haushalt gegenüber vielen anderen Mitteln mit insektizider Wirkung den großen Vorteil, dass keine Gesundheitsgefahren von ihm ausgehen. Der Wirkstoff besteht aus fossilem Plankton, welches weder für Menschen noch für Haustiere bedenklich ist. In der Herstellung werden Sedimente aus der kieselhalten Schalen bestimmter Algen sehr fein zermahlen.
HOTREGA Ungeziefer Puder wirkt sehr zuverlässig gegen den Kugelkäfer und andere Insekten, wenn es an den richtigen Stellen gleichmäßig angewendet wird. Dabei sind Laufwege und Verstecke der Käfer zu bestäuben. Mit der feinen Tülle am Deckel kann das Pulver ohne weitere Hilfsmittel direkt aus der Kunststoffflasche auch in engen Spalten und Ritzen verteilt werden.
Insektizid Vernebler gegen Kugelkäfer
Kleinere Räume und Zimmer sowie auch Schränke und Container werden mit dem Ardap Fogger gründlich von Schadinsekten wie dem Kugelkäfer und seinen Larven befreit. Der Raum ist möglichst luftdicht zu verschließen. Das freiwerdende Gas muss mehrere Stunden wirken können. Der Raum darf in dieser Zeit nicht betreten werden, und das Gas sollte nicht eingeatmet werden. Anschließend ist ein gründliches Belüften erforderlich. Der Raum sollte erst wieder genutzt werden, wenn das Gas völlig abgezogen ist.
Mit dem Fogger können sehr effektiv alle versteckten Aufenthaltsort der Kugelkäfer erreicht werden. Halten Sie sich bei der Anwendung unbedingt genau an die Bedienungsanleitung, die der Packung beiliegt. Nur dann werden Sie den Kugelkäfer erfolgreich bekämpfen und zugleich eventuelle Gesundheitsgefährdungen vermeiden.
Insektizid Pulver gegen Kugelkäfer
Die Köpfelsberger Stäubepumpe ist ein praktisches Geräte, um Mittel in Pulverform gründlich und bequem zu verteilen. Gegen Kugelkäfer wirken beispielsweise Kieselgur und fossiles Plankton sehr effektiv und sind zugleich für Menschen und Haustiere völlig unbedenklich. Sie erreichen mit der Stäubepunkte nicht nur auf einfach Weise eine gleichmäßige Verteilung auf Flächen und Laufwegen der Käfer. Mit Hilfe des Pumpenluftdrucks wird das Pulver durch das lange Druckrohr auch bin schwer zugängliche Ritzen und Spalten befördert. So werden auch Schlupfwinkel und Verstecke des Schädlings erreicht.
Quellen und Empfehlungen
Beispielfall
Ein Artikel über eine Familie in Süddeutschland, deren Wohnung nach der Renovierung plötzlich von Kugelkäfern überschwemmt und unbewohnbar wurde.
Extreme Temperaturen
Nach Paul Fields, Bhadriraju Subramanyam und Raj HulasareNach (1992) führen Temperaturen zwischen 5 und 13 Grad zum allmählichen Absterben.
Die Untersuchung wurde von der Kansas State University mit dem Titel "Stored Product Protection, Part III | Management: Monitoring-Based Methods" veröffentlicht.
Bekämpfung mit CO2
An der Kairo Universität fand am Department of Economic Entomology and Pesticides, Faculty of Agriculture, eine Untersuchung zur Wirksamkeit der Bekämpfung mit CO2 statt.
Efficacy of Modified Atmospheres Enriched with Carbon Dioxide Against Different Life Stages of the Spider Beetle, Gibbium psylloides (Czen.) (Coleoptera: Ptinidae) Sayeda S. Ahmed, Sahar Y. Abdel-Aziz and Magda H. Naroz
Verbreitung
Über den Link gelangen Sie zu einer Darstellung der weltweiten Verbreitung des Buckelkäfers im Kompendium invasiver Arten CABI.
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