Maulwurf vertreiben
Die vom Maulwurf aufgeworfenen Erdhaufen auf einer Rasenfläche kennt wohl jeder. Den Maulwurf selber haben die meisten Menschen allerdings noch niemals zu Gesicht bekommen. Das kleine Säugetier verbringt sein Leben unter der Erde und lässt sich normalerweise nicht sehen.
Der Europäische Maulwurf („Talpa europaea“) ist der einzige Vertreter seiner Gattung in Europa. Während verwandte Gattungen ausschließlich in Asien und Nordamerika zu finden sind, besiedelt der Maulwurf vor allem Mittel- und Osteuropa bis nach West- Asien.
Maulwürfe sind bei Gartenbesitzern oft unbeliebt. Man muß dabei aber festhalten, dass sie einen besonders positiven Beitrag zur Bodengesundheit leisten. Das ausdauernde Buddeln und Graben von Gängen und das Aufwerfen von Erdhügeln vermischt Bodennährstoffe und verbessert Bodenbelüftung und Entwässerung. Darüber hinaus fressen Maulwürfe alle möglichen Schädlinge wie Schnakenlarven und Schnecken.
Einen Schädling kann man den Maulwurf also nicht nennen, ganz im Gegenteil ist er durchaus nützlich für einen Garten. Da seine Aktivitäten jedoch unter verschiedenen Umstände sehr störend sein können, kann man ihn als Lästling bezeichnen.
Maulwurf erkennen
Wo lebt Maulwürfe? Maulwürfe besiedeln Parks, Gärten und Äcker in Kulturlandschaften. In der Natur finden sich ihre Lebensräume in Laubwäldern und Mischwäldern, in Feuchtwiesengebieten mit hohem Grundwasserpegel, doch auch Kiefernheiden mit eher trockenem und sandigem Boden.
Ihre ökologische Nische haben sie unter der Erdoberfläche gefunden. Dort graben sie verzweigte Gangsysteme, die bis zu einem Meter tief liegen können. Die bekannten Maulwurfshügel bestehen aus dem Aushubmaterial, das beim Graben anfällt. Da sie den größten Teil ihres Lebens unter der Grasnabe verbringen, werden Sie einen Maulwurf nur sehr selten zu sehen bekommen.
Wie sieht ein Maulwurf aus?
Maulwürfe sind kleine Säugetiere. Auf den ersten Blick könnte man sie für mit Ratten und Mäusen verwandte Nagetiere halten. Jedoch zählt die Maulwurffamilie zu den Insektenfressern- ebenso wie auch Spitzmäuse und Igel.
Der Maulwurf ist hervorragend an ein Leben in dunklen Erdgängen angepasst. Er wird bis zu 17 cm lang und bis zu 130 g schwer. Fast zur Gänze ist er mit einem weichen schwarzen Fell bedeckt. Die Körperform ist walzenartig mit einer spindelförmigen Verlängerung durch den Kopf. Die Augen und die Ohren sind kaum zu sehen, da sie in besonderen Hautfalten verborgen sind. So sind sie geschützt vor Staub und Erdpartikeln. Die Augen sind sehr klein und lassen vermutlich nur eine einfache hell- dunkel- Erkennung zu. Die lange, spitze Nase stellt ein hochsensibles Organ dar. Die Vorderbeine des Maulwurfs sind zu kräftigen Grabschaufeln umgestaltet.
Maulwurf Verhalten
Männliche wie weibliche Tiere leben normalerweise allein und beanspruchen jeweils ein eigenes Revier. Abhängig vom Nahrungsangebot ist ein Maulwurfsrevier unterschiedlich groß. Bei besten Bedingungen zum Beispiel in einer Wiese oder einem Laubwald reicht eine Größe von 300 bis 400 qm zur Ernährung aus. In einem Gebiet mit geringem Nahrungsangebot steigt die notwendige Reviergröße auf bis zu 5000 qm.
Zur Nahrungsbeschaffung legt der Maulwurf dicht unter der Erdoberfläche waagerecht verlaufende Gänge an. Sie dienen als Fallgruben, die das Tier auf einfach Weise mit Nahrung versorgen. Regenwürmer und Insektenlarven sammeln sich nämlich in ihnen bei ihrer Wanderung durch die Erdschichten. Der Insektenfresser braucht dann nur regelmäßig die Gänge zu kontrollieren und seine Beute einzusammeln.
Die Paarungszeit liegt zwischen Ende Februar und Anfang Mai. Nach einer Tragzeit von 4 Wochen wirft das Weibchen in der Regel 3-4 Junge. Die Jungtiere bleiben für 5 Wochen im Nest. Dann beginnen sie, das Gangsystem der Mutter zu erkunden. Spätestens nach weiteren 5 Wochen verlassen sie das Territorium und suchen sich ein eigenes Revier. Während Maulwürfe im Freiland selten älter werden als 3 Jahre, können sie in Gefangenschaft auch ein Alter von 5 Jahren erreichen.
Nur im Sommer bewegt sich der Maulwurf in den Gängen knapp unter der Rasenfläche. Doch was macht der Maulwurf im Winter? Tatsächlich verfällt der Maulwurf nicht wie einige andere heimische Tiere in einen "Winterschlaf", wie man denken könnte. Er bleibt das ganze Jahr aktiv. Doch gräbt er sich in tieferes Erdreich vor, wo er auch jetzt noch Nahrung findet. Wenn Sie also in der kalten Jahreszeit keine frischen Erdhaufen mehr sehen, kann der Maulwurf sich trotzdem noch immer in Ihrem Garten aufhalten.
Der Maulwurf im Garten
Wie wird man einen Maulwurf wieder los? Ein gepflegter Rasen ist der Stolz vieler Gartenbesitzer, die viel Zeit und Aufwand in ihre grüne Oase investieren. Umso ärgerlicher ist es, wenn sich Maulwürfe breit machen und eine gleichmäßige Rasenfläche mit unschönen Erdhaufen verunstaltet wird.
Lästige Maulwurfshügel
Bei der emsigen Grabtätigkeit des Maulwurfes fällt jede Menge Erdreich an, welches das Tier zur Entsorgung an die Oberfläche schiebt. Hier tritt es im Garten als störende Erdhaufen in Beet und Rasen in Erscheinung.
Bei genauer Betrachtung sind die Erdhaufen allerdings vor allem ein optisches Problem. Wenn sich in dem betroffenen Bereich kein Rasen befinden würde, wären die Maulwurfhügel kaum eine Erwähnung wert. In Ihrem Garten finden Sie nicht nur auffällige Erdhügel, sondern stellen auch Schäden an Pflanzenzwiebeln, Wurzeln oder Gemüse fest? Dann handelt es sich bei dem Übeltäter nicht um einen Maulwurf, sondern um eine Wühlmaus.
Jedoch können in Gärtnereien auch Pflanzen absterben, wenn aufgrund der nah an der Oberfläche liegenden Gänge unter Wurzelschäden leiden. Vor allem Jungpflanzen können dann eingehen. Ein Problem kann auch die Besiedelung eines Sportgeländes durch einen Maulwurf darstellen. Hier könnte das Einsacken der Deckschicht über Gängen oder Höhlen im schlimmsten Fall zu Verletzungen der Sportler führen.
Unterschied zwischen Maulwurf und Schermaus (Wühlmaus)
Ein nützlicher Gartenbewohner
Auch wenn ein Maulwurf in Ihrem Garten die Arbeit von Wochen zunichtemachen kann, hat seine Anwesenheit durchaus auch positive Seiten. Da er sich vorzugsweise von Insekten, Regenwürmern und anderen kleinen Tieren ernährt, ist er bei Obstgärtnern als ein natürlicher Schädlingsbekämpfer beliebt. Insbesondere macht er Jagd auf Engerlinge, die durch Wurzelfraß ganze Anbauflächen zerstören können. Die Zahl der Schnecken in Ihrem Garten kann er ebenfalls deutlich reduzieren. Angst um Ihre Pflanzen müssen Sie dabei nicht haben, denn im Gegensatz zur Wühlmaus sind Maulwürfe sind reine Fleischfresser.
Wenn er sich einmal in Ihrem Garten niedergelassen hat, verteidigt er sein Territorium energisch gegenüber anderen Artgenossen. Außer zur der Paarungszeit und während der Aufzucht von Jungen lebt er wohlgemerkt als Einzelgänger. Deshalb hält sich auch nie mehr als ein erwachsener Maulwurf in Ihrem Garten auf.
Wie wird man einen Maulwurf los?
Da der Maulwurf hierzulande unter Naturschutz steht, dürfen Sie ihm keinesfalls mit rabiaten Mitteln wie Gift oder Totschlagfallen zu Leibe rücken. Bei jeder Form von Vertreibung oder Bekämpfung müssen Sie beachten, dass der Maulwurf in Deutschland unter gesetzlichem Schutz steht.
Nach Paragraf 44 des Bundesnaturschutzgesetzes ist verboten, Maulwürfe zu fangen, zu verletzen, zu töten oder seine Jungen oder sein Nest aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören. Bis zu 50.000 Euro Bußgeld können fällig werden, wenn ein Verstoß gegen die Schutzbestimmungen bekannt wird. Nur die zuständigen Behörden für Naturschutz und Landschaftspflege dürfen nach Prüfung der vorliegenden Gegebenheiten Ausnahmen oder Befreiungen erteilen.
Vorausgesetzt, dass das Tier nicht verletzt wird oder anders zu Schaden kommt, brauchen Sie normalerweise abe keine Genehmigung, wenn Sie einen Maulwurf aus Ihrem Garten vertreiben wollen. Es gibt eine Reihe verschiedener Empfehlungen, wie Sie mit einfachen Mitteln einen Maulwurf wieder los werden können.
Ein Maulwurf guckt zum Erdhügel heraus. In den selbst gegrabenen Gängen jagt er Schädlinge. Foto: santia6/depositphotos.com
Maulwurf Abwehr
Maulwurf im Garten- was tun? Wie oben beschrieben dürfen Sie den kleinen Bodenbewohner keinesfalls fangen, verletzen oder töten. Um ihn loszuwerden, können Sie allerdings darauf setzen, das er freiwillig sein Revier unter Ihrem Rasen aufgibt und in eine andere Gegend zieht. Damit können Sie tatsächlich Erfolg haben. Wie gelingt das? Maulwürfe haben sehr empfindliche Sinne und reagieren auf starke Gerüche oder auch Vibrationen oder Geräusche. Daher gibt es vielerlei Methoden zur Vertreibung.
So setzen manche Gartenbesitzer auf sanfte oder rabiate Mittel, um den Maulwurf loszuwerden. In der Regel soll man sie direkt in den Gang unter einem Maulwurfshügel hinein geben. Aber man kann schon vermuten, dass es einen guten Grund hat, wenn es so viele Mittel und Tipps gibt. Dass nämlich keines davon eine zuverlässige Wirkung zeigt! Sonst hätte sich eine wirksame Methode im Laufe der Zeit heraus kristallisiert.
Allerdings muß man beachten, dass die Reviergröße eines Maulwurfs dabei eine entscheidende Rolle spielen kann. Eine Methode, die in einem sehr kleinen Gebiet Wirkung zeigt, muss bei einer ausgedehnten Reviergröße sicher auch an mehreren Stellen durchgeführt werden.
Zu diesen zweifelhaften Empfehlungen zählen unter anderem:
- Knoblauch
- Nussbaumblätter
- Holunder
- Merrettich
- Holunderblätter- Jauche
- Thujazweige
- Heringsköpfe
- Buttermilch
- Menschenhaare
- Rasierwasser
- Seifenlauge
- Buttermilch
- und viele andere...
Möglicherweise machen Sie aber einem Ultraschallgerät gute Erfahrungen. Im Handel gibt es Geräte, die als Maulwurfsschreck erhältlich sind. Diese setzten auf für die Tiere unangenehme Geräusche und Vibrationen. Allerdings sind solche Apparate vergleichsweise teuer. Hinzu kommt, dass ein zuverlässiger Wirkungsnachweis bisher noch nicht erbracht wurde. Daher sind die Geräte in ihrer Wirkung umstritten. Dennoch gibt es Anwender, die davon berichten, dass ihr Maulwurfproblem damit zufriedenstellend gelöst wurde.
Wie kann man einen Maulwurf im Garten vertreiben?
Auch die folgenden Mittel müssen umsichtig und sorgsam eingesetzt werden. Je nach Anwendung kann auch mit ihnen eine 100% sichere Wirkung nicht garantiert werden. Aber immerhin sind sie in ihrer Wirkung vielfach belegt. Es sind die Methoden, die sich im Großen und Ganzen sehr verbreitet und letztlich auch durchgesetzt haben.