Parkettkäfer - So wird man ihn los
Beim Parkettkäfer (Lyctus linearis) handelt es sich um einen gefährlichen Trockenholzzerstörer, dessen Lieblingsspeise Eichensplintholz ist. Er gehört zu den sogenannten Splintholzkäfern. Am liebsten befällt er die Bereiche, die sich nah an der Oberfläche befinden, also das weiche Splintholz. Befallene Holzteile können vom Parkettkäfer vollständig zerstört werden.
Lyctus-Arten stellen eine besondere Gefahr dar. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Holzschädlingen macht ihnen auch die trockene Luft in geheizten Gebäuden nichts aus. Zudem durchlaufen sie einen kurzen Generationenzyklus von nur 5 bis 18 Monaten.
Parkettkäfer sind in Mitteleuropa heimisch. Es handelt sich um sehr kleine Käfer von brauner Farbe. Wie Sie Parkettkäfer erkennen, wie eine Parkettkäfer Larve aussieht und wie Sie Parkettkäfer bekämpfen können, erfahren Sie hier.
Parkettkäfer erkennen
Ausgewachsene Parkettkäfer werden etwa 3 bis 5 Millimeter lang. Ihr Aussehen macht sie relativ leicht erkennbar. Sie können ihn daher recht gut vom anderen Holzschädlingen wie beispielsweise dem gemeinen Nagekäfer unterscheiden. Die Käfer zeigen eine Körperfarbe von rötlich-braun bis dunkelbraun. Wesentliche Erkennungsmerkmale sind der schlanke, längliche Körper sowie das abgerundete Hinterteil. Die Deckflügel weisen ein klar zu erkennendes, längliches Streifenmuster auf. Kopf und Halsschild sind etwas kleiner und dunkler als der Rest des Körpers. Der Kopf liegt nicht verborgen unter dem Halsschild, sondern überragt diesen und ist gut sichtbar. Der Halsschild ("Pronotum") trägt in der Mitte deutlich erkennbar eine länglich oval Furche. Die Fühler zeichnen sich durch ihr dickeres Ende aus.
Die Larven lassen sich leider nicht so leicht bestimmen wie die ausgewachsenen Käfer. Die etwa 6 Millimeter lange, gekrümmte Parkettkäfer Larve ähnelt der des Braunen Splintholzkäfers. Ihr Körper ist von cremeweißer Farbe. Am unteren Ende befinden sich drei Paar kurze Beinchen. Sie sind allerdings so winzig, dass sie mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen sind. Das Maul hebt sich durch seinen braunen Farbton deutlich vom Rest des hellen Körpers ab.
Parkettkäfer Vorkommen und Lebensweise
Ursprünglich stammt der Parkettkäfer aus unseren Breiten und ist in der Natur vorzufinden. Von hier aus wurde er allerdings nach Nordamerika verschleppt. Am wohlsten fühlt er sich in feuchter, warmer Umgebung. Deshalb darf ihm das Holz auch nicht zu trocken sein. Ein Befall ist ab einer Holzfeuchtigkeit von etwa sieben Prozent möglich. Wird das Holz zu trocken, wie dies in modernen, geheizten Wohnungen in der Regel der Fall ist, stirbt der Schädling nach einiger Zeit von selber ab.
Eine zu hohe Holzfeuchtigkeit verträgt er allerdings auch nicht. Sie behindert nämlich die Entwicklung der Parkettkäfer Larve. Deshalb wird Frischholz in der Regel nicht vom Parkettkäfer befallen.
Die Entwicklung von Splintholzkäfern
Ihre Flugzeit liegt zwischen April und August, der Entwicklungszyklus beträgt ein Jahr. Die Eier werden in diesem Zeitraum in Spalten und Rissen von unbehandeltem Holz abgelegt. Parkettkäfer Larven beginnen direkt nach dem Schlupf zu fressen. Hauptsächlich ernähren sie sich von der im Holz enthaltenen Stärke. Sie bohren sich dabei immer tiefer in das Holz hinein, wobei mit der Zeit ausgedehnte Fraßgänge entstehen. Das Holzmehl der Bohrlächer ist sehr hell und fein. Es rieselt aber kein weiteres Bohrmehl bei Erschütterungen herunter.
Nach der Verpuppung schlüpfen wieder junge Käfer aus. Diese fressen sich dann aus dem Holz nach draußen. Dabei bleiben 1 - 2 mm große Fluglöcher mit unregelmäßig ausgefransten Rändern in der Holzoberfläche zurück. Die Käfer sind in ihrer Flugzeit von April bis August im Freien unterwegs.
Schadwirkung von Parkettkäfern
Parkettkäfer übertragen zwar keine Krankheiten, verursachen aber teilweise erhebliche Materialschäden. Der Lyctus linearis befällt bevorzugt trockenes Eichenholz, sowohl in Privathaushalten, als auch in Holzlagern. Er kommt nur in Laubholz vor, Nadelholz verschmäht er.
Alle Arten von unbehandelten Schnitthölzern, von Sperrholz und Möbelstücken werden von ihm befallen. Große Schäden kann der Parkettkäfer am Parkettholz verursachen, wodurch er auch seinen Namen erhalten hat. Ein Befall im Privathaushalt kann für gewöhnlich darauf zurückgeführt werden, dass bereits befallenes Holz gekauft wurde. Mit Holzschutzmitteln behandeltes Holz wird von dem Käfer hingegen in der Regel nicht befallen.
Das Fraßbild von Splintholzkäfern sieht ähnlich aus wie das vom Gewöhnlichen Nagekäfer ("Holzwurm"). Jedoch wird das Splintholz durch ihn noch stärker durchfressen und zerstört, bis schließlich nur noch eine papierdünne Außenhaut stehen bleibt.
Parkettkäfer befallen vorzugsweise
- Parkettfußböden
- Holztäfelungen
- Treppengeländer
- Lagerholz
Zusammenfassung
Der bei uns heimische Parkettkäfer lebt vom trockenen Splintholz von Laubbäumen. Auch in trockenen, geheizten Wohnungen kann er sich halten. Entsprechende Möbelstücke, Gegenstände oder Gebäudeteile können bis zur völligen Zerstörung vom Parkettkäfer und seinen Larven mit Fraßgängen durchzogen werden. Bekämpfungsmöglichkeiten sind durch Hitze, Kälte oder chemische Mittel gegeben.