Spinnen vertreiben
Was hilft gegen Spinnen und wie kann man Spinnen vertreiben und fernhalten? Sind Spinnen gefährlich?
Viele Menschen haben emotionale Vorbehalte oder gar Ängste, wenn es um Spinnen geht. Dabei sind diese in aller Regel unbegründet- zumindest in Mitteleuropa. Webspinnen, die in deutschen Wohnräumen ihre Netze aufbauen, gehören meist zur Gattung der Winkelspinne. Diese ist für Menschen völlig harmlos. Ihr Biss kann nur den Insekten etwas anhaben, auf die sie auch Jagd macht. Dennoch löst ihre Verbreitung innerhalb des Hauses bei den Bewohnern meist unangenehm Gefühle aus. Viele möchten Spinnen einfach nur loswerden. Lesen Sie in diesem Artikel, was Sie über Spinnen wissen sollten, was Sie gegen Spinnen tun können und welche Mittel dabei helfen.
Das Spinnengift
Spinnen leben als Räuber und machen Jagd auf Insekten und weitere Gliederfüßer, zum Beispiel Fliegen oder Käfer. In der Regel sind diese kleiner oder höchstens ebenso groß wie die Spinnen selbst. Das Spinnensekret stellt ein starkes Nervengift dar, ein sogenanntes Neurotoxin. Es macht die Opfer rasch bewegungsunfähig oder tötet sie in kurzer Zeit. Kleinere Wirbeltiere werden jedoch nur von einer einzigen Art gejagd. Dies ist die bekannte, große Vogelspinne.
Spinnen und Insekten
Es gibt weltweit nur sehr wenige Spinnenarten, die für Menschen bedröhlich sein können. Dazu gehört die Schwarze Witwe Latrodectus Mactans, die in Nordamerika heimisch ist. Ihr Gift ist tatsächlich stark genug, um einen Menschen in Lebensgefahr zu bringen. In Mitteleuropa vorkommende Spinnenarten stellen für Menschen keine Gefahr dar.
Wieviele Beine haben Spinnen?
Gehören Spinnen zu den Insekten? Spinnen zählen tatsächlich nicht zu den Insekten. Sie gehören biologisch zur Gruppe der Spinnentiere (Arachnida), zu denen auch Skorpione und die urzeitlichen Pfeilschwanzkrebse gehören. Die Webspinnen stellen neben den Milben die artenreichste Spinnentiergruppe. Auch der Holzbock, auch Zecke genannt, gehört nebenbei bemerkt zu dieser Gruppe. Auffälliger Unterschied zu den Insekten ist dabei die Anzahl der Laufbeinpaare. Spinnentiere haben 8 Beine, Insekten dagegen nur sechs.
Spinnen im Haus: Zitterspinne
In Deutschlandweit sind um die tausend Spinnenarten heimisch. Sie haben sich in allen Lebensräumen verbreitet. Die meisten sind Webspinnen. Sie werden auch als Echte Spinnen oder wissenschaftlich als Araneae bezeichnet. Oft leben sie ausschließlich in der Natur und keineswegs in menschlichen Behausungen. Zu den Spinnen, die bei uns häufig in Häusern anzutreffen sind, gehören vor allem zwei Arten, die Zitterspinne und die Hausspinne (Winkelspinne).
Die Große Zitterspinne
Die Große Zitterspinne Pholcus Phalangioides kommt weltweit vor. Fast in jedem Haushalt kann man sie finden, vor allem in ruhigen Ecken oder in Kellerräumen.
Verhalten von Zitterspinnen
Ihre Netze können großflächig werden. Besonders wenn sie verlassen sind und sich Staub auf ihnen niedergesetzt hat, können die Fangnetze als erstes ins Auge fallen. Der Name Zitterspinne weist auf eine Besonderheit im Verhalten hin. Bei Störung oder Beunruhigung beginnt das Tier in seinem Netz rasch hin und her zu schwingen, zu "zittern". Es handelt sich dabei um ein Schutzverhalten gegenüber anderen Räubern.
Körperbau der Großen Zitterspinne
Mit 7 bis 10 Millimeter Größe ist der Körper der Großen Zitterspinne eher klein. Die Beine hingegen werden bis zu 5 cm lang. Sie ist von schlankem Körperbau mit langen, verhältnismäßig dünnen Beinen, was ihr eine zarte Gestalt verleiht. Ihre Körperfarbe erscheint grauweiß, an einigen Stellen durchscheinend, mit bräunlicher Zeichnung. Der Hinterkörper ist zylinderförmig. Und wie lange leben die Spinnen? Zitterspinnen werden immerhin bis zu drei Jahre alt.
Weibliche Zitterspinnen tragen ihre etwa 20 Eier in einem hauchdünnen Kokon aus Spinnenseide in den Fängen mit sich. Nach dem Schlupf bleiben die jungen Spinnen zunächst noch in einem Knäuel in dem Kokon sitzen. Nachdem sie diesen schließlich verlassen haben, suchen sie sich einen ruhigen Ort und bauen ihr eigenes Fangnetz.
Das Spinnennetz
Das Spinnennetz der Zitterspinne besteht aus einer Netzdecke aus einer Vielzahl von Fäden, kreuz und quer gewebt wurden. Das Ganze wird mittels einer ganzen Reihe von Haltefäden aufgespannt. Darin sitzt die Spinne mit dem Bauch nach oben. Leimtropfen wie die Spinnfäden der Hausspinne weisen die Fangfäden der Zitterspinne nicht auf.
Ist die Zitterspinne giftig? Nein, keineswegs. Für Menschen ist die Große Zitterspinne trotz ihrer eindrucksvollen Größe absolut ungefährlich. Wie Sie dennoch die Zitterspinne bekämpfen können, lesen Sie weiter unten.
Die Hausspinne
Ein in deutschen Wohnhäusern häufig anzutreffender Vertreter ist die Winkel- oder Hausspinne ("Tegenaria Atrica"). Sie besitzt eine hellbraune Körperfarbe mit einer charakteristischen, dunkelbraunen bis schwarzen Zeichnung. Hinzu kommen borstige Haare am ganzen Körper. Ihre Körpergröße beträgt 1 - 2 cm, wobei die Weibchen etwas größer sind als die männlichen Spinnen. Kopf und Brust bilden den vorderen Teil des Körpers und sind miteinander verschmolzen.
Wie viele Augen Spinnen haben, ist je nach Art verschieden. Die deutsche Hausspinne besitzt acht Augen, angeordnet in zwei parallelen Reihen. Die acht kräftigen Beine sind von grau- brauner Farbe. Sie befinden sich seitlich am Körper und erreichen eine Länge von bis zu 10 cm. Körper und Beine der Spinne sind mit feinen Härchen überzogen. An Kopf- und Brustteil schließt sich das runde Hinterteil an. In diesem befindet sich auch die Spinndrüse, die das Substrat für die Fäden produziert.
Ein Spinnennetz in Trichterform
Die Hausspinne ernährt sich von kleineren Insekten wie Fliegen oder Käfern. Um diese zu fangen, webt sie an ungestörten Orten ihr Netz in Form eines Trichters. Der breite Eingang verjüngt sich hinten zu einer Art Wohnröhre. Die Beute, die darin hängen bleibt, ergreift sie mit ihrer Kieferklaue. Winkelspinnen halten sich bei Helligkeit in ihrem Spinnennetz verborgen. Wenn sie das Netz verlassen, bleiben sie aber normalerweise stets in dessen Nähe. Sie sind nachtaktiv und können sich auffällig schnell bewegen.
Die Weibchen tragen ca. 30 - 100 Eier in einem Eikokon am Körper. Nach dem Schlüpfen sind die Körperstrukturen der Jungspinnen bereits voll vorhanden. Wie alt werden die Spinnen nun? Hausspinnen leben erstaunlich lang. Ihr Leben kann doppelt so lange währen wie das der Zitterspinnen. Sie erreichen ein Alter von bis zu sechs Jahren.
Die kräftig gebaute, dicke Spinne ist trotz ihres großen Körpers ist nicht sehr wehrhaft. Sie wird selber oft Opfer auch von kleineren Spinnen. Für Menschen geht von der Hausspinne keinerlei Gefahr aus.
Was hilft gegen Spinnen?
Da Spinnen nützliche Tiere sind, sollten Sie sie möglichst nicht töten oder vernichten. Doch was hilft gegen Spinnen im Haus oder in der Wohnung? Wenn Sie Spinnen erfolgreich bekämpfen wollen, dann sollten Sie zunächst herausfinden, wo sich diese bevorzugt aufhalten. Wo in Ihren Räumlichkeiten treffen sie Spinnen an? Vor eigentlichen Wohnräumen kommen in der Regel vor allem Keller oder Garagen in Frage. Dort herrschen meist leicht kühlere Temperaturen, während die Luftfeuchte etwas erhöht ist.
Sie können Spinnen fernhalten, indem Sie deren Versteckmöglichkeiten reduzieren. Winkelspinnen mögen nämlich keine offenen und hellen Räume. Sie suchen eben die versteckten Winkel, nach denen sie auch benannt wurden. Weitere Möglichkeiten, mit denen Sie Spinnen loswerden können, finden Sie weiter unten.
Sind Spinnen gefährlich?
Keine Sorge, Hausspinnen können Ihnen kaum gefährlich werden. Selbst den Biss einer Ammen Dornfingerspinne, die sich in allerjüngster Zeit in Süddeutschland ausbreitet, werden Sie sicherlich völlig unbeschadet überstehen. Besonders Menschen mit einer Spinnenphobie wollen Spinnen jedoch fernhalten, um die psychische Belastung zu vermeiden. Manche Menschen reagierten mit Panikattacken auf den Anblick der achtbeinigen Jäger, was als Arachnophobie bezeichnet wird. In körperlicher Hinsicht rufen sie jedoch keine Beschwerden hervor. Sie sind auch nicht dafür bekannt, Krankheiten zu übertragen.
Die Hausspinne kann für Sie hingegen durchaus auch nützlich sein. Sie fängt mit ihrem Netz Schädlinge wie Mücken und Fliegen. Innerhalb ökologischer Systeme ist sie als Jäger und Nahrungsquelle bedeutend. Zu den natürlichen Feinden der Spinnen zählen Vögel, Reptilien und Fledermäuse.
Fazit
Auch wenn der Anblick von Spinnen tief sitzende Abneigung auslösen kann, sind die bei uns heimischen Arten weder giftig noch gefährlich. Sie sind vielmehr herrvorragende Schädlingsbekämpfer, denn Fliegen, Asseln und andere kleine Insekten stehen auf ihrem Speiseplan. Wenn Sie Spinnen aus Ihrem Wohnbereich vertreiben wollen, finden Sie viele Hilfsmittel, mit denen Sie dies einfach erledigen können. Mittel gegen Spinnen gibt es dafür reichlich. In der freien Natur sollten Sie die nützlichen Spinnen ungestört lassen und ihnen einfach aus dem Weg gehen.